Liebe Patientinnen,
liebe Patienten,

es ist eine Zeit, die von großen Herausforderungen geprägt ist, wirtschaftlich, gesellschaftlich und gesundheitspolitisch.

Reformen im Gesundheitssystem in Deutschland sind notwendig. Doch wir müssen aufpassen, dass die Entwicklung nicht in die falsche Richtung läuft. Immer stärker drängen Drogerien in den Gesundheitsmarkt und bieten Dienstleistungen wie Augenscreening, Hautuntersuchungen und Blutanalysen an in Kooperation mit Dienstleistern oder Online Ärzten, die dann die Untersuchungsergebnisse ohne Arzt-Patienten-Kontakt interpretieren. Ebenso
ist es bei Online Rezepten und Krankschreibungen durch Telemediziner, die die Patienten nicht kennen und dadurch Diagnosen falsch beurteilen.

Die medizinische Betreuung der Bevölkerung muss in ärztlicher Hand bleiben. Wir Ärzte vertreten durch die Bundes- wie Landesärztekammer, den kassenärztlichen Vereinigungen und besonders auch dem Hausärztinnen und
Hausärzteverband werden dagegenhalten, damit die Bevölkerung weiterhin eine hochqualifizierte medizinische Betreuung erhält.

Einerseits besteht Einigkeit, dass eine ungebremste Inanspruchnahme des Gesundheitswesens nicht finanzierbar ist, anderseits aber nicht durch Apotheken und gar nicht durch Drogeriemärkte qualitativ abgedeckt werden kann.

Genauso kritisch ist die zunehmende Kommerzialisierung durch Medizinische Versorgungszentren, die meist gewinnorientiert sind.